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Presseschau


Walliser Bote 23. Mai 1998

 

 

Mit gemischten Gefühlen blickt Remo Kuonen in den Glocken-
stuhl. Er betätigte das Seil und befand sich dabei direkt unter der
grossen, rund 900 Kilogramm schweren Glocke, als sich diese
aus den Halterungen löste.

Riesenglück für den «Glöckner»

Ein Knall — und die grosse Glocke von Guttet fiel aus der Halterung

Guttet. — «Ohne Schutzengel», gestand uns Remo Kuonen, «hätte ich an Christi Himmelfahrt im Glockenturm wohl den Tod gefunden.» Er muss es wissen, stand er doch beim Mittagsläuten direkt unter der grossen Glocke, als diese aus ihrer Halterung fiel. Die rund 900 Kilogramm schwere Glocke durchschlug zwar die Balken der obersten Ebene, fand aber an den Kanten von zwei Balken gerade noch knapp eine Auflage, um dem vernichtenden Sturz zu entgehen.

Wie sooft bei nachhaltigen Ereignissen spielte in Guttet am vergangenen Donnerstag auch der Zufall seine Rolle. Der verdiente Sakristan, Josef Kuonen, feierte sein 25jähriges Jubiläum. Um den Ehrentag in feierlicher Ruhe zu begehen, bat er seinen Freund Remo Kuonen, an seiner Stelle das Mittagsläuten zu übernehmen. Nach frommer Tradition verkündet die grosse Glocke an Sonntagen und Feiertagen die zwölfte Stunde. Sie ertönt auch zum «Endläuten» eines Verstorbenen. Wie abgesprochen stieg an Christi Himmelfahrt Remo Kuonen in den Glockenstuhl, um die grosse, im Jahre 1873 in Bochum gegossene Glocke über das Seil in Schwung zu bringen. Der Klöppel kam wie gewollt in Bewegung und so ertönten die ersten Glockenschläge nach dem gewohntem Klang. «Plötzlich — ein Riesenknall», erinnert sich Remo Kuonen, «und die Glocke, losgelöst aus der Halterung, sackte ab.» Remo Kuonen hatte grosses Glück, die Glocke blieb bei ihrem Fall rechts und links an den Kanten von zwei starken Balken hängen, «in diesem Augenblick», und dessen ist sich der frühere Gemeinderat und Verfasser der Dorfchronik bewusst, «hatte ich viele Schutzengel.» In der Tat, Remo Kuonen befand sich genau unter der grossen Glocke, als er an deren Seil zog.

Der Einsturz hörte sich wie eine Detonation. Ein Unglück ahnend, trafen umgehend die ersten Helfer auf dem vermuteten «Schadenplatz» ein. «Ich hatte kaum den Glockenturm verlassen, waren die Ersten schon da»,: gestand der «Glöckner». Und.es War auch gut, dass Hilfs--willige sofort zur Stelle waren, kamen sie doch gerade rechtzeitig, um die schwere Glocke abzustützen. Mit der besonnenen Aktion verhinderten die «Retter» den möglichen weiteren Absturz, bei der die Glocke wohl unwiedergutmachenden Schaden erlitten hätte. Ein kleiner Vorfall begleitete hinterher die Inspektion. Der herbeigerufene Experte der Glockengies-_ serei verfehlte bei seinem Aufstieg in den Glockenturm eine Sprosse und rutschte unsanft ab. Glücklicherweise hinterliess das Malheur nur eine kleinere Wunde, gtg

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6400 Personen im Stammbaum

Das erste Kuonen-Treffen brachte über 500 Menschen zusammen

G u t t e t - F e s c h e l.

Woher komme ich? Wo liegen die Wurzeln meiner Ahnen? Für alle mit dem Familiennamen Kuonen wurden dazu am Sonntag in Guttet-Feschel interessante Details gelüftet.

Zu verdanken haben die Kuonens die neu gewonnenen Erkenntnisse in Sachen eigener Ahnenforschung ihrem Namensvetter Remo Kuonen. Er hat sich zu seinem 60. Geburtstag das Ziel gesetzt, ein Buch über die Geschichte der Familie Kuonen zu verfassen. Ein Geschenk quasi für die andern.

Ein Kuonen-Buch Zwei Jahre mit ungezählten Stunden dauerte die Arbeit, nun liegt das «Gut zum Druck» bereit. Entstanden ist ein Buch von gut 130 Seiten. Wer es am Sonntag anlässlich des ersten Kuonen-Treffens in Guttet-Feschel bestellte, wird es auf Weihnachten 2008 hin erhalten. Weitere Bestellungen sind noch bis zum 15. Juli möglich. Kuonen sichtete dazu die unterschiedlichsten Quellen. Er besuchte mehrere Pfarr- und Gemeindearchive, konnte Einblick nehmen in verschiedene Bücher und Urkunden, sichtete sein umfassendes privates Archiv, erhielt wertvolle Hinweise vom Geschichtsforschenden Verein Oberwallis. Trotz aller Sorgfalt bei seinen Nachforschungen erhebe er nicht Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Richtigkeit, hält Remo Kuonen in seiner Einleitung zum Buch fest. Es erlaube jedoch zweifellos interessante Einblicke in die Familienchronik und solle auch ein bisschen dazu beitragen, die Bande unter den Kuonens fester zu knüpfen.

Grosses Interesse

Dass das Interesse dazu vorhanden ist, zeigte das erste Treffendieser Art. Über 500 Kuonens sowie verwandtschaftlich Zugehörige reisten am Sonntag nach Guttet-Feschel und übertrafen mit ihrem Grossaufmarsch die kühnsten Erwartungen der Initianten. Remo Kuonen und seine Gattin Gaby sowie Ueli Schneiter-Kuonen und Josef Kuonen, Sakristan, hatten für das Treffen in Guttet-Feschel ein passendes Rahmenprogramm gestaltet. Die Mehrzweckhalle vermochte nicht alle zu fassen, ein Festzelt musste zusätzlich aufgestellt werden. Der Tag begann mit einer hl. Messe und anschliessender Totenehrung. Der Apéro wurde vom Gesangverein sowie vom Jodlerklub Raspille umrahmt. Die Grussworte oblagen OK-Präsident Remo Kuonen sowie Gemeindepräsident Eduard Schnyder. Der Nachmittag wurde mit einem gemütlichen Beisammensein verbracht.

Aus Finnland Remo Kuonen machte im Verlaufe des Tages auf das Kuonen-Buch «gluschtig». Aus ihm werden die Kuonens erfahren, dass sie ursprünglich aus Finnland stammen und ihre Vorfahren über Deutschland in die Schweiz einwanderten. Die ersten Kuonen werden im Oberwallis ums Jahr 1200 erwähnt. Sie hatten sich im Raum Termen/Ried-Brig sowie im Ganter niedergelassen. Ab zirka 1620 findet sich in Guttet ein gewisser Stefan Kuonen. Von dort verteilten sich die Kuonens später Richtung Varen und Salgesch, andere nahmen in der Visper Taleye Wohnsitz. Einige Familien wanderten später mit den Walsern auch in die Bündner Täler aus, wo sie sich heute Huonen nennen.

Stammbäume Bereits seit vielen Jahren arbeitet Remo Kuonen am Stammbaum seiner Familie. 6400 Namen sind dort mittlerweile erfasst. Anhand von rund 30 Stammbäumen der verschiedenen Familienzweige wurde in einem eigens eingerichteten Raum gezeigt, wie sich der Name über die Generationen hinweg entwickelte. Kuonen hat diese Nachforschungsarbeit zu seiner Passion entwickelt und kann nun den interessierten Namensvettern quasi einen auf jede Person zugeschnittenen Stammbaum erarbeiten. Würde das aufgearbeitete Material an ein Stück gehängt, ergäbe sich laut Remo Kuonen ein Dokument von 203 cm Höhe und 218 m Länge.

Aus vier Nationen

Das Treffen habe rundum grosse Freude und herrliche emotionale Momente bereitet, war am Ende des Tages die einhellige Meinung. Aus rund 50 Gemeinden waren Kuonens angereist, sogar aus Holland, Frankreich, Dänemark und Spanien. Nicht wenige waren zum ersten Mal überhaupt in Guttet-Feschel und liessen sich in Dorfführungen durch die Gassen führen, wo einst ihre Ahnen wohnten. Viele sahen einander zum ersten Mal. Der älteste Teilnehmer war der 96-jährige Heinrich Kuonen aus Guttet. Die Kuonens verfügen mittlerweile über vier verschiedene Familienwappen. Interessant ist, dass dabei, zumindest in einem Stamm, die Tanne immer eine grosse Rolle spielte. Dieses Symbol lässt sich bis in die Heraldik der Kuonens in Finnland zurückverfolgen. tr

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Reise in die Vergangenheit

Liebe Gäste, Einheimische und Besucher

 

Wir alle feiern dieses Jahr miteinander Geburtstag. Unsere Gemeinde wird 750 Jahre alt. Wahrlich ein Grund zum feiern. Es ist Brauch, an einem Geburtstag fröhlich zu sein, dem Geburtstagskind Glück zu wünschen, Erinnerungen an die vergangenen Jahre aufleben zu lassen. Bei diesem Geburtstagskind haben wir es mit einem besonderen Geburtstagskind zu tun. Dem Alter nach könnte es ein uralter, zittriger Greis mit ergrautem Haar sein.

Die Stiftung rettende Hand, die immer wieder versucht etwas von diesem uraltem Greis zu erhalten, hat auch etwas ganz besonderes für sie und das Geburtstagskind sich ausgedacht. Leben heisst Veränderung. Sagen wir ja zu Veränderungen, aber passen wir auch auf, dass diese Veränderungen die Spuren der Vergangenheit nicht verwischen. So wollen wir darum Stücke aus der Vergangenheit aufleben lassen – die Erinnerung an die Vergangenheit gibt uns immer wieder Hinweise, weshalb wir heute so und nicht anders leben, gibt uns auch die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was wir verloren und was wir heute mehr haben, soll uns helfen, das Leben so zu gestalten, dass wir glücklich leben und uns das Gefühl haben einander nahe zu sein, zusammenzugehören.

Das Dorf Guttet wird so am Pfingstsonntag zu einer Theaterbühne. Wir führen euch zurück ins Jahr 1705, durch das alte Dorf. An verschiedenen Plätzen werden kleine Theater aufgeführt. In einem alten Haus das als alte Dorfbeiz dient können sie sich vor Beginn der Aufführungen verpflegen. Ein Erzähler wird sie dann von Platz zu Platz führen. Als Abschluss  erleben sie ein Schauspiel auf dem Schulhausplatz.

Wir sind uns sicher es wird ein unvergesslicher Abend für sie werden, denn sie noch lange in Erinnerung behalten werden.

Texte: Remo Kuonen Guttet-Feschel

Regie: Remo Kuonen

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Guttet

Guttet

1261 wurde Guttet erstmals als de gottet urkundlich erwähnt. Zu dem Bergdorf am Nordhang des Rhonetals bei Leuk gehören neben dem Zentrum auch die Weiler Grächmatten und Wiler. Das Dorf gehörte zur Pfarrei Leuk; erstmals wird bereits 1520 eine Kirche urkundlich erwähnt, die 1874 neu gebaut worden ist. Das 1863 zur eigenen Pfarrei erhobene Rektorat bestand seit 1822. Zu dieser gehörte zu Anfang bis 1903 und ab 1925 auch Feschel.

Feschel

Feschel

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Feschel mit dem Namen Vexli bzw. Veselli. Ausgrabungen wie bspw. Bronzegegenstände zeigen, dass das Gebiet bereits seit dem 5. Jahrhundert nach Christus besiedelt ist. 1499 wurde die St.-Michels-Kapelle urkundlich genannt, die seit 1699 St.-Antonius-Kapelle heißt. Auch das Weiderecht des Weilers Obern-Galm findet sich (1580) urkundlich.

Bereits durch die gemeinsame Pfarrei seit 1925 bestanden Kooperationen zwischen Guttet und Feschel. 1969 wurden die Friedhöfe zusammengelegt und 1972 gemeinsam eine Schule gegründet, sodass wichtige Institutionen geteilt wurden, was schließlich maßgeblich zur Fusion beigetragen hat.

Literatur

  • Remo Kuonen (1981): Feschel und seine Geschichte.
  • Remo Kuonen (1987): Guttet.

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Am Samstag konnte die Zivilschutzanlage Guttet-Feschel eingeweiht werden

Schutzplätze für 303 Menschen

Guttet/Feschel. — «Hoffentlich muss diese Anlage nie benutzt werden», hielt Beatrice Meichtry, die Präsidentin von Guttet, am vergangenen Samstag nachmittag fest, als sie die Bevölkerung von Guttet und Feschel sowie eine ansehnliche Schar Gäste zur Einweihung der Zivilschutzanlage Guttet-Feschel begrüssen konnte. «Falls doch etwas passiert, ist es gut, um diese Anlage und eine funktionstüchtige Organisation zu wissen», fand Aldo Marty, ihr Amtskollege aus Feschel. 303 Schutzplätze bietet die neue Zivilschutzanlage, die Pater Hans Berger an diesem Nachmittag unter Gottes Schutz stellen konnte. Nach der feierlichen Einweihung bot sich der Bevölkerung Gelegenheit, das neue Werk zu besichtigen. Erfreulich auch die Tatsache, dass die Kosten für die neue Zivilschutzanlage im gegebenen Rahmen blieben.

Gute Arbeit geleistet

Ein verdientes Kränzchen windete Beatrice Meichtry all jenen, die sich für die Realisierung dieses Projekts eingesetzt hatten. Was man mit vereinten Kräften erreichen kann, dies
möge die Anlage der Gemeinden Guttet und Feschel belegen, erklärte sie. 1986 hatten sich nämlich die Zivilschutzorganisationen der zwei Berggemeinden zusammengeschlossen, acht Jahre später durften sie nun die gemeinsamen Räumlichkeiten übernehmen.

Auf insgesamt 1,1 Millionen Franken beliefen sich die Kosten für die Zivilschutzanlage.

Auch wenn man auf Subventionen von Bund und Kanton zurückgreifen konnte, «blieb noch ein hoher Betrag für die beiden Gemeinden», erklärte die Präsidentin von Guttet.

Anlage als Herzstück

Vor fünf Jahren beschlossen die Berggemeinden Guttet und Feschel, gemeinsam eine Zivilschutzanlage zu erstellen. Ein
Jahr später begann die Planung, und vor einem Jahr konnten die Bauarbeiten in Angriff genommen werden.
Zivilschutzanlagen sind nicht nur für Kriegsfälle da, auch in Notsituationen stehen die Schutzräume zur Verfügung. Und die Katastrophenanfälligkeit nimmt zu, blickte Aldo Marty in seiner Ansprache in die jüngste Vergangenheit zurück. «Der Zivilschutz hilft in allen Notfällen. Dabei stellt die Anlage sozusagen das Herzstück dar», hielt er fest. Die Schlüsselübergabe an den Zivilschutz stelle somit gleichzeitig Abschluss und Neubeginn dar.

Kosten in Griff

Auf rund 1,1 Millionen Franken belief sich das Budget für die Anlage mit ihren 303 Schutzplätzen. Obwohl die definitive Baurechnung noch nicht vorliegt, lässt sich heute schon sagen, dass dieser finanzielle Rahmen nicht überschritten wurde. Dies versicherte Louis Glenz, der verantwortliche Ingenieur für diese Zivilschutzanlage, den Anwesenden.

Genugtuung äusserte auch Ortschef Remo Kuonen, der im Namen des Zivilschutzes von Guttet und Feschel einige Worte an die versammelte Schar richtete. Nach der Einweihungsfeier, die vom einheimischen Tambouren-und Pfeiferverein musikalisch umrahmt wurde, bot sich der Bevölkerung von Guttet und Feschel Gelegenheit, die neuen Schutzräume und den Kommandoposten zu besichtigen. «Damit alle auch wissen, wohin sie in Notfällen gehen müssten», wie Ortschef Remo Kuonen sagte, blo

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Freitag, 27.06.2008  - Remo Kuonen Guttet

 

 

Walliser unter den Ahnen des hl. Bruder Klaus

 

In Guttet aufgewachsen, hat Remo Kuonen nach den obligatorischen Schuljahren bis zu seiner Pensionierung in den Aluminium-Werken in Chippis gearbeitet. Nebenbei hat sich Kuonen stets in verschiedenen Bereichen engagiert und auch für zahlreiche öffentliche Ämter zur Verfügung gestellt. Unter anderm war er in der Betriebskommission und Stiftungsratsmitglied der Pensionskasse der damaligen AJAG Chippis-Siders, nahm Einsitz in der Gewerkschaftskommission, war Gemeinderat von Guttet, Ortschef Zivilschutz Guttet und Feschel, Mitbegründer und Stiftungsrat "Rettende Hand" für den Erhalt der Kulturgüter in seinem Heimatdorf und Präsident und Dirigent der Tambouren und Pfeifer Leuker Sonnenberge von Guttet-Feschel. Seinen Jugendtraum zu studieren, konnte ihm sein Vater aus Geldmangel nicht erfüllen. Kuonen hat trotzdem Mittel und Wege gefunden, sich seine Ziele zu verwirklichen. Längst ist er in Fachkreisen als Autor und Historiker anerkannt. Seine umfangreichen Nachforschungen hat er bereits mehrfach zu Papier gebracht, beispielsweise in einer viel beachteten Broschüre über die Geschichte der Gemeinde Feschel, das Ringbuch mit den Familientafeln zur Heimattagung oder das Buch über den Kirchenstreit in Guttet-Feschel, welches innerhalb von 3 Monaten vergriffen war. Vor kurzem hat Remo Kuonen es geschafft, ein Familientreffen der Kuonen mit Abstammung aus Guttet-Feschel zu organisieren. über 500 Personen kamen aus aller Welt angereist. Dabei konnte Remo Kuonen zugleich sein neustes Werk, eine umfangreiche und umfassende Familien-Chronik von ca. 1407 bis 2008 präsentieren. In seinen Recherchen kam zudem Erstaunliches zutage. Der hl. Bruder Klaus hatte eine Spur Walliser Blut in seinen Adern...

 

http://www.rro.ch/cms/grafik/icon_audio3.gifBeitrag anhören unter rro.ch


Eugenie Goldstern im Wallis

Das folgende Foto ist in der Schweiz vor einem Findling am „Alperbiel“ bei Feschel ob Leuk

aufgenommen.

1

Herr Remo Kuonen schreibt : „Ich glaube so sagen zu können, dass sich die Zeit,

in der Frau Goldstern unsere Dörfer besucht hat, bis in meiner Kind- und Jugendzeit nicht sehr viel,

wenn überhaupt, verändert hat. Ich nehme an das sie nicht nur Feschel, sondern auch mein

Nachbarsdorf Guttet besucht hat. Verändert haben sich unsere Dörfer so in den 60 Jahren des letzten

Jahrhunderts. Wenn Frau Goldstern in Feschel war, musste sie erst durch den Weiler Grächmatten

und Wiler, und gelangte so in das Dorf Feschel. Als sie die Aufnahme auf dem Alperbiel machte,

war sie bestimmt auf den Weg ins Dorf Guttet, denn gerade dieser Weg führte in das Dorf.“

2

Mit Tinte hat Professor Paul Girardin diese Erinnerung an die Exkursion des Geographischen

Instituts der Universität Fribourg im Juni 1919 „Mademoiselle Goldstern" gewidmet. In der Mitte

des Gruppenporträts weilt wohl der Baseler Volkskundeprofessor Hoffmann – Krayer im hellen

Staubmantel. Links daneben könnte Professor Girardin stehen, ein Glaziologe, bei dem Eugenie

Goldstern promoviert, weil ihr eigentlicher Doktorvater Prof. van Gennep aus der Schweiz

ausgewiesen wurde. Wer wohl die junge Frau ist, die der Doktorandin Goldstern zur Seite steht ?

Teresa Umansky geb. Goldstern verbrachte mit ihrer Schwester Eugenie die letzten, schlimmen

Jahre in Wien, ehe sie selbst nach Theresienstadt deportiert wurde. Sie hat das Schreckenslager

überlebt und wohnte nach dem Krieg in Wien. Eine sowjetische Kommission fand Frau Umansky

und bot ihr 1947 die Übersiedlung in die UdSSR an. Dort verstarb sie 1957. Schön ist, dass sie das

beiliegende Foto über die lange, teils mörderische Zeit retten konnte. Mit kräftiger Hand hat sie

darauf ihre Schwester Eugenie mit einem breiten Bleistiftstrich und einem Kreuzerl markiert.

Womöglich ist sie selbst die junge Frau rechts daneben.

Mitteilung von Herrn Remo Kuonen am 12.2.2010

4
R OT E A N N E L I E S E / N R . 2 1 9 / September 2011
5
R OT E A N N E L I E S E / N R . 2 1 9 / September 2011
FC-Sion Fans am Visper
blatter-Empfang: Manche Fans pflegen
kontakte zur rechtsextremen Szene.


Illegales Bauen
Die Baupolizei musste
die Gemeinde stoppen

GUTTET-FESCHEL – Die Gemeinde Guttet-Feschel wollte einen
Aussichtspunkt besser zugänglich machen – mit einem breiten
Steg aus Metall. Nur: Eine Bewilligung hatte sie nicht.
Von Cyrill Pinto
.
Mitten im Dorf Guttet steht ein riesiger Felsbro-
cken – der «Tschuggu». Auf dem Aussichtspunkt
überblickt man das ganze Rhonetal. Der Findling
ist ein beliebter Aussichtspunkt.
Diesen wollte die Gemeinde Guttet-Feschel mit
einem breiten Spazierweg, gebaut aus breiten
Metallgittern, besser zugänglich machen. Mitte
Juli fingen die Bauarbeiten am Findling im Dorf
an. Mit schwerem Gerät wurde an dem Felsen
gebohrt, breite Gitter wurden an den Felsen
geschraubt – ein Teilstück des Weges wurde als
Zugang planiert. Nur: Eine Baubewilligung hatte
die Gemeinde für ihr Werk zur Attraktivitätsstei-
gerung von Guttet nicht.
 
Ausrede:
unterhaltsarbeiten
Remo Kuonen war rund zehn Jahre lang selbst
im Gemeinderat. Er weiss, was es heisst in einer
kommunalen Behörde zu arbeiten. Er sagt: «so
einen uneinsichtigen Gemeinderat hatten wir hier
noch nie». Kuonens Haus steht gleich unterhalb
des grossen Findlings im Dorf. Er war es, der
den Bau des neuen Wegs per Beschwerde an den
Staatsrat gestoppt hat. Kuonen ist ein aufmerksa-
mer Bürger – deshalb ist der 64-Jährige auch so
erstaunt, als eines Morgens die Bauarbeiten an
dem «Tschuggen» beginnen. Denn: Wäre ein Bau-
gesuch aufgelegen – er hätte es mitbekommen.
Kuonen erkundigt er sich auf der Gemeinde. Dort
sagt man ihm, dass es sich bei den Arbeiten nur
um Unterhaltsarbeiten handle. Nur: Unterhalts-
arbeiten an etwas, das es vorher nicht gab sind
keine Unterhaltsarbeiten. Remo Kuonen setzte
die Beschwerde auf.

baupolizei musste
gemeinde stoppen
In der Einsprache, die von 11 Einwohnern von
Guttet mit unterzeichnet wurden, macht Kuonen
geltend, dass für den Bau des neuen breiten Wegs
in Form eines Stegs keine Baubewilligung einge-
reicht wurde. Der Ort sei zudem nicht irgendein
Ort, sondern als Naturschutzgebiet von kom-
munaler Bedeutung speziell geschützt. In seiner
Beschwerde an den Kanton macht Kuonen aber
auch seinem Ärger luft: «Für jeden kleinsten Zaun
muss man als Bürger bereits eine Baubewilligung
einholen – während sich die Behörde einen un-
nötigen Einschnitt ins Dorf- und Landschaftsbild
erlaubt, ohne eine Baubewilligung oder einen
Beschluss der Urversammlung», heisst es im
Beschwerdebrief.
Hinzu kommt: Der neue Weg aus Gitterelemen-
ten wurde an der Felswand über der Strasse mit
Schrauben fixiert. Seither fallen immer wieder
Steine vom Fels auf die Strasse. Kuonen befürch
-
tet, dass auch sein Haus von herab fallenden
Steinen getroffen werden könnte.
Noch am Tag, als die Beschwerde beim Staatsrat
eintraf, wurden die Bauarbeiten eingestellt. «Ich
habe den Bauunternehmer telefonisch über die
Einsprache informiert – erst dann haben sie auf-
gehört zu bauen.»
Anton Ruppen, Präsident der Kantonalen Bau-
kommission, bestätigt auf Anfrage den Vorgang:
«Die Baupolizei musste den Bau in Guttet-Feschel
stoppen.»
 
keine Reaktion der
gemeinde
Der Gemeinderat reagierte auf die Fragen der «Ro-
ten Anneliese» nicht. Zwei Monate nach Beginn
der Bauarbeiten am Felsen und Kuonens Ein-
sprache beim Kanton, hat der Gemeinderat von
Guttet-Feschel für den Metallsteg am Tschuggu
ein Baugesuch eingereicht.
«Ohne mit uns vorher das Gespräch zu suchen»,
wie Remo Kuonen betont. Logisch dass Kuonen
gegen das nun unverändert aufliegende Bauge-
such Einsprache erhoben hat – zusammen mit 26
Bewohner von Guttet.
Wird die Baubewilligung nicht erteilt, muss die
Gemeinde wohl oder übel den Metallsteg wieder
vom Fels entfernen – auf Kosten der Steuerzahler.
«Wie viel das kosten wird, würde mich auch inte-
ressieren», sagt Remo Kuonen.

 

 



 

 


Die Kühne sind nah und fern vernetzt
 

Axel Zimmermann, Vättis

Das grosse Treffen der Vasöner Familien Kühne

brachte 600 von 6000 Mitgliedern zusammen

Zwei mal 300 Teilnehmer der Familien Kühne haben die Turnhalle Valens gefüllt. Personen namens Kuoni/Kühne gehörten zu den ersten Walser-Besiedlern des Calfeisentals. Heute gibt es sie zahlreich in Vasön und Valens, aber auch im Bregenzerwald – und in Australien. Zweig für Zweig der Kühne ist detailliert erforscht.

Schon ums Jahr 1600 gab es im Taminatal verschiedene, nicht näher verwandte, Familienzweige der Kühne. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein haben sie vor allem als rechtschaffene und abgehärtete Bauern und Handwerker, einen auffallend grossen Zusammenhalt pflegend, gewirkt. Arbeitsam, heimatverbunden und traditionsbewusst sind noch heute viele der Kühne und ihrer Nachkommen. Ahnenforscher, massgeblich vertreten mit Margrit Kühne, haben über 6000 Personen auf ihren Kühne-Stammbäumen verewigt: Mehr als 70 Meter breit sind alle Kühne-Zweige zusammengerechnet. Den Namen Kühne spricht man im Taminatal als «Chüäni» aus.

Viele Schreibarten für den gleichen Namen

Chüäni, Kuoni, Kieni, Kuonen, Kühne: Im Laufe der Jahrhunderte hat es verschiedene Schreibweisen für die heutigen Kühne gegeben. In den Totenbüchern der Kirchgemeinde Vasön ist 1752 ein Gedächtnis für einen Joseph Antonio Kuöni aufgeschrieben. Im Kloster Pfäfers ist im Jahre 1346 ein Mann namens Cuni beim Erblehen der Alp Sardan (Sardona) erwähnt. Aber schon 1379 ist ein Calfeisentaler mit seiner Familie auf dem Hof Tschenner, Vasön, vermerkt. Weil in jener Zeit die erblichen Familiennamen erst im Entstehen begriffen, in Ergänzung zu den Rufnamen vorerst nur Beinamen bekannt waren, ist der Stammbaum von den ersten Calfeisen- bis zu den heutigen Taminatalern namens Kühne nicht lückenlos. «Wie dem auch sei, in den Taufbüchern von Valens wurde der Name Kühne in allen möglichen Varianten geschrieben», halten die Stammbaumforscher Fredi und Margrit Kühne-Frei, Zürich, fest.

Das Calfeisen- und das Taminatal – beide Täler machen heute die politische Gemeinde Pfäfers aus – sind die Stammlande der Kühne. Häufige Namen bei den Mädchen waren in all den Jahrhunderten: Maria, Anna, Josefa, Katharina, Magdalena, Elisabetha, Barbara. Für die Knaben häufig benutzt waren die Namen: Joseph, Anton, Christian, Bonifaz, Johann. Fixpunkte bei der Familienforschung sind besonders bekannt gewordene Frauen und Männer, wie zum Beispiel «Der Musikus»: Bonifazius Kühne (1853-1922), Musiker in Zug.

Der Erste war Kirchenvogt in St.Martin im Calfeisental

Stammvater der heutigen Vasöner und Valenser Kühne ist ein Christian Kühne, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit seiner Frau Katharina Kohler vier Kinder hatte. Christian Kühne von Vasön war von 1633 bis 1663 Kirchenvogt des Kirchleins St.Martin im Calfeisental: In diesem Sinne wirkte er vom Taminatal aus als Verwalter des Walserguts im Calfeisental.

Unterteilt haben die Forscher Margrit und Fredi Kühne  ihre Nachkommens-Statistik der heutigen Kühne in neun Zweige mit total 4901 Nachkommen bis zu den Ur-Ur-Ur-Enkeln. Die Stammbäume werden durch neue Zugänge, Heiraten und Geburten laufend vervollständigt und erweitert. Auch im kleinen Dorf Vasön sind heuer gleich mehrere Kühne-Nachkommen zur Welt gekommen.

«Die Kühne sterben nicht aus»

Umgangssprachlich redet man beispielsweise über die Abkömmlinge von der Alp Tersol, von der Post Vasön oder vom Weiler Malveer (Bad Ragaz). Bekannt in Valens-Vasön sind auch die Raier-Kühne, vom Heimweisen Rai bei Vasön stammend. Alois Kühne senior vom Tschenner in Vasön, 91-jährig einer der ältesten Teilnehmer am Kühne-Treffen von diesem Jahr, ist dank seiner vielfältigen verwandt- und bekanntschaftlichen Beziehungen eine gefragte Auskunftsperson. Er hat die persönliche Übersicht der Sippschaften; Margrit Kühne hat sie zu Papier gebracht.

«Die Kühne sterben nicht aus», war angesichts der grossen Zahl der Namensträger ein geflügeltes Wort am zweitägigen Kühne-Treffen. Besondere Freude an diesem Spruch hat beispielsweise Toni Kühne senior, «Böden-Toni», selbst Vater von sieben Kindern. Mütterlicherseits stammt er vom Gigerwald im Calfeisental ab, väterlicherseits von der Langwies bei Vasön: Mutter und Vater von Toni hiessen Kühne.

Gut vertreten in Vorarlberg

«Ich muss meinen Namen immer buchstabieren», erzählte Felix Kühne, wohnhaft in Australien. Der Auswanderer, ein Bruder des derzeitigen Försters von Valens-Vasön, Urban Kühne, ist extra mit seiner Tochter vom anderen Ende unseres Planeten ans Kühne-Treffen angereist. Im Ausland besonders gut vertreten sind die Kühne im österreichischen Bregenzerwald. «Zwischen 1870 und 1874 wanderte Fridolin Meinrad Kühne in den Bregenzerwald aus», steht im Begleitschreiben zum Treffen der Kühne-Nachkommen.

Urheimat Wallis

Der Forscher und Schriftsteller Remo Kuonen, ein Walliser, wohnhaft in Guttet im Oberwallis, sagt über die Walser im Allgemeinen und die Kühne im Speziellen:  «Sie konnten mit Naturkatastrophen, wie Rüfen und Hunger, umgehen.» Auch aufgrund der jahrein und jahraus erlebten allgegenwärtigen Religion und Machtpolitik bezeichnet er die Bergbevölkerung als opferbereit. Pflichtbewusstsein ist auch ein Charakterzug. «Der sonntägliche Gottesdienst in der Mutterkirche, oft von weit her kommend, von den Maiensässen, war selbstverständlich», so Kuonen. Er stellt fest: «Die Heimatverbundenheit und die Treue zur Tradition sind stark.» Auffallend nennt sich Kuonen in seinem Walliserdeutsch «Chüäni» – exakt gleich ausgesprochen, wie die Kühne im Taminatal heissen.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit haben die heutigen Taminataler Kühne Walser- Abstammung. Ihre Vorfahren haben zu den ganzjährigen Bewohnern des wilden Calfeisentals gehört. «Mit grösster Wahrscheinlichkeit war es so», sagte auch Remo Kuonen bei seinem Vortrag in Valens, auf die Herkunft der Walser namens Kühne vom Wallis hinweisend.

Die Verwandtschaftsbeziehungen leben

Organisatorisch war die Zusammenkunft von 600 Personen am zweitägigen Kühne-Treffen in Valens durch die örtliche Gastgeberin Rosmarie Kühne, Tschenner (Vasön), professionell zu bewältigen. Zusammen mit ihren Helferinnen hat sie die reichhaltige Verpflegung in der Turnhalle Valens sichergestellt. Zwischen den Vorträgen und dem Mittagessen blieb Zeit für den persönlichen Austausch und ungezählte Begegnungen.

Die verwandtschaftlichen Beziehungen der Kühne haben die Teilnehmer am Treffen zeigen und leben können. Hans Kühne, wohnhaft im Osch ausserhalb Valens, sagte beim Abschiednehmen nach dem intensiven Begegnungstag: «Hingegangen zu so vielen Leuten bin ich nicht gerne. Aber für die Beziehungen ist es gut herausgekommen. So viele Kühne-Gesichter habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wir sind eine grosse Gesellschaft.»

BILDLEGENDEN

1          Johann Kühne selig, am stotzigen Bachberg oberhalb von Vasön.

2          Die Schwestern Sybille und Edwina Kühne sind beim Heuen zur Stelle.

3          Die fünf Brüder Bonifaz, Julius, Johann, Emil und Adolf posieren mit ihren
            Eltern Hermann und Marie-Rosa Kühne-Kühne, Malveer, Bad Ragaz.

4          Das alte Vasön, im 19. Jahrhundert.

5          Alois Kühne senior ist ein lebendiges Archiv über Vasön und die Kühne.

6          Margrit Kühne erforscht unermüdlich Familienstammbäume.

7          Gleich zweimal war die Turnhalle Valens bis auf den letzten Platz gefüllt mit
Nachkommen der Kühne.

8          Das Interesse an der Verwandtschaft ist bei Einheimischen und Auswärtigen
überwältigend.

 

Alte Fotos (1-4):                  Archiv Fredi und Margrit Kühne-Frei, Zürich

Neue Fotos (5-8):               Axel Zimmermann, Vättis

 



 

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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